02. Juni 2020 – 20. September 2020 HMKV Dortmund
25 von 78 ist eine Auswahl aus der Reihe HMKV Video des Monats. Diese stellt seit März 2014 im monatlichen Wechsel aktuelle Videoarbeiten internationaler Künstler*innen vor. Es werden Arbeiten von Künstler*innen aus Litauen, Norwegen, Frankreich, den Niederlanden, den USA, Serbien, der Tschechischen Republik, Großbritannien, Iran, Russland, Deutschland, Singapur und Tadschikistan präsentiert und es kommen Stimmen aus Rotterdam, Amsterdam, Paris, Berlin, London, Oslo, Duschanbe, New York, Moskau, Dortmund und Wuppertal zu Wort.
Kuratorin: Inke Arns
Monira Al Qadiri, Morehshin Allahyari & Daniel Rourke, Chris Alton, Fabian Bechtle, Ulu Braun, Aleksandra Domanović, Isabella Fürnkäs & Lukas von der Gracht, Matt Goerzen & Ed Fornieles, Niklas Goldbach, Martin Kohout, Ignas Krunglevičius, Joep van Liefland, Taus Makhacheva, NEOZOON, Abner Preis, Laure Prouvost, Magdalena von Rudy, Alla Rumyantseva & Alexey Rumyantsev, Silke Schönfeld, Hito Steyerl, Clemens von Wedemeyer, Andrew Norman Wilson, Ming Wong, Ina Wudtke, Katarina Zdjelar
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Video, 2017, 4:50 Min.
In der Videoarbeit Encounter ist eine Masseurin zu sehen, die den monumentalen Granitkopf des 1992 abgebauten Berliner Lenin-Denkmals einer traditionellen Thai-Massage unterzieht. Zunächst im Umland Berlins vergraben, findet sich der Kopf heute in der Zitadelle Spandau wieder, in einer Dauerausstellung zu den Denkmälern Berlins. Encounter inszeniert die Begegnung radikal unterschiedlicher traditioneller und politischer Konzepte.
Die Masseurin begegnet dem massiven, auf der Seite liegenden Lenin-Monument mit einer vitalisierenden Kopfmassage. Die heute praktizierte traditionelle Thailändische Massage ist eng mit dem Buddhismus verbunden. Es kursiert auch die Annahme, die buddhistischen Mönche selbst hätten die Thai-Massage entwickelt, um sich von den Folgen langer Meditationsstellungen zu kurieren. Der Fokus auf die Hände der Performerin dokumentiert die Behandlung, weist aber auch auf die Entstehung der Skulptur durch die Hände einer Bildhauerin hin. Demnach ist „Encounter“ hier nicht nur ein ironischer Kommentar auf den heutigen Zustand von ideologischer Repräsentation des „Helden der Oktoberrevolution“, sondern verhandelt auch die mystifizierende Vorstellung von intuitiver künstlerischer Kreation.