in Zusammenarbeit mit Adriana Ramić und Marie Egger
Die Doppelausstellung „Rome Was Built For A Day“ zeigt vom vom Kunstinstitut Melly (ehem. Witte de With) Rotterdam in Auftrag gegebene Arbeiten, die sich im Rahmen des Programms WDW 25+ mit der Geschichte der Institution beschäftigen. Fabian Bechtle und Adriana Ramic behaupten in ihrem Beitrag die Existenz eines Archivs. Sie arrangierten diverse in den Büros der Mitarbeiter*innen gesammelte Materialien in Regalen und Boxen und installieren diese zentral im Ausstellungsraum.
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Die Videoarbeit „Master Scan“ filmt das für die Ausstellung entstandene Archiv. Als Vorbild und Kontrapunkt dient Alain Fleischers Dokumentation über Brancusi. In Fleischers Film wird insbesondere das Atelier von Brancusi und die sich dort befindenden Objekte äußerst subjektiv und nahezu in auratischer Weise ins Licht gesetzt. „Master Scan“ unternimmt zudem den Versuch, nicht nur ein physisches Archiv zu behaupten, sondern verknüpft dieses auch mit einem fiktiven digitalen Archiv. Stellvertretend hierfür ist die Figur einer Trinity-ähnlichen Archivmitarbeiterin aus der Zukunft. „Masterscan“ beginnt und endet mit einer violetten Blende. Die Farbe bezieht sich auf ein Setup von Pierre Bismuth, der für seine Einzelausstellung im Jahr 1997 die Fenster des Ausstellungsraums mit einer Folie versah, um Projektionen und den Blick nach Aussen zu ermöglichen. Unterlegt ist das Video mit einer Tonspur, die sowohl verlangsamte Töne der Originalaufnahme beinhaltet, als auch eine kurze für das Video eingesungene Sequenz von Corey Hart’s Lied „Sunglases at Night“: „I wear my sunglasses at night, So I can, so I can watch you weave then breathe your story lines. And I wear my sunglasses at night, so I can, so I can keep track of the visions in my eyes“.
Zusätzlich installierte Fabian Bechtle ein CNC-gefrästes Fries am im Ausstellungsraum befindlichen Regal. „Signatures“ zeigt die Unterschriften aller Direktor*innen des Witte de With. Die Vorlagen wurden aus dem Briefverkehr, der sich auch in den ausgestellten Boxen und/oder in den Ordnern im Regal befindet, zusammengestellt, gescannt und in Vektoren überführt. Mit „Signatures“ verkürzt Fabian Bechtle die Geschichte der Institution auf die Abfolge der Leitungspositionen und thematisiert dadurch metaphorisch die Handschrift, Originalität und Hegemonie des institutionalisierten kuratorischen Handelns – aber auch den Wandel in der inhaltlichen Ausrichtung der Institution.



